Das selbstbetitelte Album von ANGELUS APATRIDA ist mittlerweile die siebte Scheibe und doch hat es die Band in zwei Jahrzehnten nie nach ganz oben geschafft. Vielleicht in Spanien, wo sie als führender Thrash Metal Act geführt werden aber wie viele Thrashbands haben es von da „geschafft“?

Egal, nach eigener Aussage führt das neue Album „back to the roots“ und das scheint auch gut so. Sprich: auf der selbstbetitelten Scheibe gibt es Thrash pur, mit gesteuerter Aggression ohne gleichzeitig einfach nur zu wüten. Die Bay Area lässt stilistisch natürlich grüßen. Sei es das teils rasende Tempo, wie bei ’We Stand Alone’ oder auch das generelle Riffing und Songwriting. Das Material ist nicht einzigartig, erweitert aber das zeitweise Thrashspektrum um coole Kleinigkeiten. Häufig gehen die zehn Tracks in Richtung Death Angel oder Testamentartigen Thrash, wobei aber mit den progressiveren Elementen und den Breaks auch andere Zielgruppen, als nur die old-school Fans anvisiert werden. Um es klarzustellen, die Spanier sind keine Kopie und ihre Songs besitzen mehr als genug Power und sägende Riffs, um für sich allein zu stehen. Ein paar technische Finessen, Abwechslung in den Tracks und das Potenzial den Thrashfans mit Kopf-Propellern und stampfenden Parts einzuheizen haben die Songs allemal. Tracks wie ‘Rise Or Fall‘ oder ‘Bleed The Crown‘ zeugen deutlich von solchen Qualitäten. Aber auch die Vorabsingles wie ’We Stand Alone’ sind beileibe nicht von Pappe.

Was bleibt ist ein wirklich gutes Thrashalbum. Ob es reicht, um denen da ganz oben Paroli zu bieten, entscheiden die Fans, die ihren Thrash schnell, wütend und verdammt gut ausgeführt wollen.

Sven Bernhardt vergibt 8 von 10 Punkten

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