THE DEAD DAISIES
Titel: HOLY GROUND
Label: SPITFIRE
Spieldauer: 48:09 Minuten
Solide Hardrock-Hausmannskost, dafür standen THE DEAD DAISIES auf ihren ersten vier, das Cover-Dings mal ausgenommen, Studioalben. Aufgrund einer stets hochprofessionellen und versierten Küchencrew wäre es auch kaum möglich gewesen, irgendeinen minderwertigen Schweinefraß anzubieten. Allerdings fehlte es bei den bisherigen Menüs immer ein wenig an Raffinesse, an Würzigkeit.
Diesem wurde auf dem neuen Album ‚Holy Ground‘ aber mal gründlich beigekommen, indem THE DEAD DAISIES nach dem Ausstieg von Mark Mendoza und John Corabi den Posten des Küchenchefs dem Paul Bocuse des erdigen Hardrocks, the Voice of Rock, Glenn Hughes übertragen haben. Der ist nämlich nicht nur stimmlich über jeden Zweifel erhaben, auch als Bassist, und das wird gerne vergessen, ist er mit allen Wassern gewaschen. Und so köchelt er dann zusammen mit Drummer Deen Castronovo (der THE DEAD DAISIES leider mittlerweile verlassen hat) eine unwiderstehliche Groove-Basis für jeden der 10 Songs plus Humble Pie-Cover ’30 Days In The Hole‘. Wirklich jeder Track auf ‚Holy Ground‘ ist dabei ein gottverdammter Hardrock-Hit geworden und meißelt dem Fan des Genres ein grenzdebiles Grinsen ins Gesicht. Besonders erwähnenswert sind dabei der leicht funkige Opener ‚Holy Ground (Shake Your Memory)‘, das Groovemonster ‚Like No Other (Bassline)‘ inklusive extrem geschmackvollem Basssolo sowie dem melancholischem ‚Saving Grace‘ und der Abschlußhalbballade ‚Far Away‘. Wobei die restlichen Tracks keinen Deut schlechter sind.
Insgesamt also eine weise Personalentscheidung der DEAD DAISIES, die mit ‚Holy Ground‘ das bisher mit Abstand beste Album der Band als Resultat hat. Jeder Anhänger klassischen Hardrocks muss sich diese Platte holen.
Ein Punkt noch: Einziges Manko, für das allerdings die Band nichts kann, ist die Veröffentlichungstaktik für die Vinylversion. 48 Minuten Musik ausschließlich als, noch dazu ziemlich teure, Doppel-LP rauszubringen, halte ich persönlich für ziemlich unverschämt. Oder die Plattenfirma läßt sich dabei für den Mehrwert eines Workouts, alle zwölf Minuten hoch vom Sofa, bezahlen
Dirk Eckhard vergibt 9,5 von 10 Punkten