VARANG NORD – MYGLA

VARANG NORD

Titel: MYGLA

Label: EIGEN-/DIGITALVERTRIEB

Spieldauer: 41:37 Minuten

VÖ: 05. Dezember 2025

Die lettische Pagan Folk/Death Metal Band VARANG NORD hat ihren vierten Longplayer „Mygla“ (Nebel) auf den Markt gebracht, der metallische Härte, nordische Mythologie und einen Schuss baltische Melancholie in ihrem ungewöhnlichen Sound zusammenbringt.

Seit 2014 vereint die Truppe Todesbleihärte in Riffs und Vocals sowie Folk/Pagan/Viking Elemente und Epik zu einer einzigartigen Mischung. Anders gesagt: krachende Riffs, Growls, teilweise wildes Tempo sowie melodische Violinen- und allgegenwärtige Akkordeon- Melodien gehen hier Hand in Hand.

Die Songs feiern historische Schlachten, vergessene Riten und wilde Feste, wodurch sie den Geist der uralten Gottheiten im Hier und Jetzt beschwören. So sind zehn neue Tracks entstanden, mal schnell und unerbittlich, mal melodisch und episch, oder ausladend im Stil uralter Volkslieder oder gar cinematisch und/oder orchestral.

Allzu schunkelige Akkordeonpassagen werden durch hypnotische, rhythmische oder beinahe soundtrackartige Parts abgefangen und stehen im Kontrast zu den harten Gitarren und Vocals. Hier seien vor allem das eröffnende Titelstück, das mitreißende `Tymsa It´, das vielschichtige `Vylku Bors´ sowie das abschließende, knapp siebenminütige Epos `Ziemelu Uguns´ als Anspieltipps empfohlen.

Für künstlerische Farbtupfer und auch musikalische Abwechslung sorgen daneben vor allem drei Gastsänger. `Trokais Pļāgurs´ wird durch den kraftvollen, Cleangesang des litauischen Talents Janis Dregeris veredelt, während das schnelle`Shrooms´ mit der Stimme des Lokalhelden und Freunds der Band, Alex Under, elektronisch angehaucht ist, als einziger Song mit englischsprachigen Lyrics überrascht und mich an Waltari erinnert. Der dritte Gastbeitrag betrifft `Dīvu Laiks´ mit Lesley Knife, Sänger der belarussichen Pagan/Doom Metaller GODS TOWER, dessen Parts mich an Therion denken lassen.

Auf der Bühne ähneln die Auftritte von VARANG NORD, in Rüstung und Felle gewandet und mit Holzfiguren und Feuer umgeben, rohen, ungezähmten Ritualen und auch auf Platte ist der kraftvolle Folk und Extreme Metal Mix spannend, unterhaltsam und wahrlich nicht alltäglich.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten