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FIREBORN – “Dreamcatcher”: Mehr Druck, mehr Feuer, mehr FIREBORN

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FIREBORN melden sich mit ihrem zweiten Album zurück und schlagen damit ein neues Kapitel in ihrer Bandgeschichte auf. Nach dem Debüt “Reflections” aus dem Jahr 2023, das früh zeigte, welches Potenzial in der Band steckt, folgt nun mit “Dreamcatcher” der nächste Schritt. Die Band, die ursprünglich unter dem Namen Dislike Silence startete und sich bereits früh durch Auszeichnungen wie den Deutschen Rock- und Poppreis Aufmerksamkeit verschaffen konnte, hat in den vergangenen Jahren sowohl im Studio als auch live weiter an Erfahrung gewonnen. Mit leicht veränderter Besetzung und neuem Material veröffentlichen FIREBORN ihre zweite Langrille am 23. Januar 2026 über El Puerto Records. Anlass genug, um mit Sängerin Jenny über “Dreamcatcher”, die Entwicklung seit dem Debüt und den aktuellen Stand von FIREBORN zu sprechen.

Tobias:
Hallo Jenny. Wie geht es dir und der Band aktuell, und wie wirst du Weihnachten sowie den Jahreswechsel verbringen?

Jenny:
Hi Tobi, vielen Dank für deine Nachfrage! Den Jungs und mir geht es wirklich gut. Dieses Jahr werde ich zum ersten Mal über Weihnachten und Neujahr nicht zu Hause sein, sondern am Strand verbringen, um neue Energie für die kommende Zeit zu tanken. Ich hoffe, es geht dir ebenfalls gut!

Tobias:
Ja, danke. Ich freue mich auf die ruhigen Tage. Nach eurem Debüt “Reflections” aus 2023 folgt mit “Dreamcatcher” nun der nächste Schritt für FIREBORN, erstmals mit einer Veränderung im Line-up. Wie groß ist aktuell die Vorfreude auf den Release, und überwiegt bei euch eher die Spannung oder die Freude, das Album endlich mit der Welt zu teilen?

Jenny:
Stimmt, Flo (Gitarre) hat sich dazu entschieden, aus der Band auszusteigen. Das heißt aber keinesfalls, dass er komplett weg ist. Flo hilft uns immer noch, wo er kann – zwar nicht mehr auf der Bühne, aber als Freund beim Aufbau vom Merch und mit dem Equipment. Mit Rick haben wir ein Energiebündel bekommen, der einfach Feuer hat und richtig Bock hat, was zu reißen. Die Vorfreude auf unser Release ist immens. Wir sind absolut gespannt auf die ersten Reaktionen auf unser neues Album und stecken mitten in den Vorbereitungen unserer Release-Show am 24.01.2025 (Viva Club Lörrach). Es überwiegen also sowohl die Spannung als auch die Freude.

Tobias:
Mit ‘Dancing With The Villain’, ‘Set The World On Fire’ und ‘Point Of No Return’ legt ihr einen gnadenlos starken, energiegeladenen Auftakt hin, der sofort Druck macht und nach Live-Eskalation schreit. War es euch wichtig, “Dreamcatcher” gleich mit dieser Wucht zu eröffnen?

Jenny:
Natürlich, wir haben unfassbar viel Energie, die wir gerne auf die Bühne bringen. Warum dann nicht gleich auch in jedes Wohnzimmer, Auto etc.? Wir lieben druckvolle Songs, und mit einem Banger zu starten, schien uns nicht ganz verkehrt.

Tobias:
Im Vergleich zu eurem Debüt “Reflections” habt ihr “Dreamcatcher” in vielen Momenten direkter und druckvoller gestaltet. Habt ihr beim Songwriting oder bei der Produktion bewusst etwas anders gemacht als beim ersten Album?

Jenny:
Das würde ich nicht unbedingt so direkt sagen. “Reflections” ist im Laufe unserer Bandkarriere entstanden und enthält Songs, die bereits vor der Band existierten, sowie solche, die in den ersten Jahren entstanden sind. In der Anfangszeit hatten wir viele Besetzungswechsel, und das merkt man natürlich an der Dynamik der Songs und den Liedern selbst.

“Dreamcatcher” hingegen trägt eine einheitliche Handschrift, eine Seele und eine Vision, die wir alle teilen. Dennis, Flo, Raphi, Chris und ich haben uns so gut aufeinander abgestimmt, dass man das in der Musik deutlich hört.

Tobias:
‘Likes For A Life’ wirkt stellenweise wütend und konfrontativ. Woher kam die Inspiration für den Song, und was wolltet ihr inhaltlich ausdrücken?

Jenny:
Wir graben da, wo es weh tut – sozialkritisch, persönlich, ohne Filter. Als Band kommst du heute an Social Media nicht vorbei, das ist wie ein Dauerrauschen. Aber was dort teilweise abgeht, ist ehrlich gesagt erschreckend. Manche stellen ihr komplettes Leben ins Netz, oft ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was das langfristig mit ihnen macht. Es ist schade zu sehen, wie viel bereit ist geopfert zu werden – Privatsphäre, Würde, manchmal sogar Verstand – nur für ein paar Sekunden Aufmerksamkeit und ein paar Likes. Wir gehen viel zu leichtfertig mit etwas um, das eigentlich unbezahlbar ist: unserem eigenen Leben. Das sollte mehr thematisiert werden.

Tobias:
In ‘Pull The Trigger’ drosselt ihr das Tempo, bleibt aber trotzdem griffig und druckvoll. Jenny, deine Stimme ist sehr fokussiert und für mich sogar stärker als auf dem Debüt. Wie seid ihr insgesamt als Band gewachsen, und welche Erfahrungen beziehungsweise Fortschritte habt ihr seit 2023 gemacht, die mit in “Dreamcatcher” einfließen? Im Titeltrack ‘Dreamcatcher’ geht ihr hymnisch zu Werke. Woher kam die Inspiration für diesen Song, und warum fiel die Wahl gerade auf ‘Dreamcatcher’ als Titel für das Album?

Jenny:
Erstmal vielen Dank für das Kompliment – das freut mich sehr! Klar wächst man als Band immer mehr zusammen. Anders als zu unseren Anfängen gab es lange vor und während der Arbeit an den Songs für “Dreamcatcher” keine Besetzungswechsel. Wir proben zweimal die Woche, sind an Herausforderungen gewachsen und haben einfach eine super Art, Probleme zu bewältigen. Jedes Konzert, jede Probe und jeder Besuch im Studio schweißen zusammen.

In “Dreamcatcher” stecken die Einflüsse jedes einzelnen Musikers. Der Song zum gleichnamigen Album entstand sehr spontan und war innerhalb von zwei Proben geschrieben. Er soll Hoffnung verbreiten und Mut machen, seine Träume niemals aus den Augen zu verlieren – egal, was andere versuchen, dir einzureden. Nach langem Überlegen, welchen Titel unser Album tragen soll, haben wir beschlossen, dass “Dreamcatcher” genau deshalb perfekt passt. Ich glaube, in diesen Zeiten ist es besonders wichtig, an guten Dingen festzuhalten und an Träume zu glauben.

Tobias:
Mit ‘Flashlight’ liefert ihr eine emotionale Mutmach-Nummer, die unter die Haut geht. Was steckt hinter dem Song, und wie wichtig sind euch solche positiven, aufbauenden Texte und Lieder – gerade in der heutigen Zeit?

Jenny:
Der Song greift das Gefühl auf, oft nicht genug zu sein – nicht aus eigener Überzeugung, sondern durch äußere Einflüsse. Ich finde den Gedanken schön, sich einfach mal vorzustellen, auf einer einsamen Insel zu sein. Was würde zählen, was würdest du dann tatsächlich an dir ändern wollen? Was auf dieser Welt alles passiert, ist kaum in Worte zu fassen. Gerade deshalb müssen wir uns gegenseitig Mut machen, aufbauen und füreinander da sein. Halt dich fest an positiven Dingen und sei auch mal das Licht für andere.

Tobias:
Gibt es bereits Pläne, um mit “Dreamcatcher” live auf Tour zu gehen? Können sich die Fans auf Shows, Festivalauftritte oder vielleicht sogar eine Tour freuen?

Jenny:
Wir fühlen uns sehr geehrt, dass wir bereits für mehrere Konzerte und ein großes Festival gebucht wurden, das wir aktuell leider noch nicht ankündigen dürfen. Gleichzeitig sind wir weiterhin auf der Suche nach einer Booking-Agentur. Es ist für Bands generell extrem schwer, an Shows zu kommen, aber wir haben große Lust, mit der neuen Platte auf Tour zu gehen. Wenn das hier also zufällig jemand liest und nach einem Support sucht, der die Leute ordentlich aufheizt – WE ARE READY!

Tobias:
Wie wichtig ist euch das Live-Feedback gerade bei den neuen Songs?

Jenny:
Live zu spielen ist für uns extrem wichtig – wir lieben es, auf der Bühne zu stehen, und wollen vor allem, dass die Leute Spaß an unseren Songs haben. An jeder Art von Feedback, egal ob positiv oder kritisch, wachsen wir.

Drei der neuen Songs haben wir bereits im Live-Repertoire, und es fühlt sich großartig an zu sehen, dass sie beim Publikum genauso gut ankommen, wie sie sich für uns auf der Bühne anfühlen.

Tobias:
Zum Abschluss: Gibt es etwas, das man über FIREBORN und “Dreamcatcher” wissen sollte, das ich noch nicht gefragt habe, das euch aber besonders am Herzen liegt oder euch aktuell stark beschäftigt?

Jenny:
“Dreamcatcher” steht für Hoffnung, für Enttäuschungen, aus denen man lernt, und für die Kraft, die daraus entstehen kann. Das Album soll ein Begleiter sein und für jede Situation den passenden Song bereithalten. Dabei gibt es bewusst wenig Schnickschnack, sondern ehrliche, pure Musik.

Es ist unser zweites Album, und wir sind sehr dankbar für die Unterstützung unseres Label-Partners El Puerto Records, die uns nicht nur den Rücken stärken, sondern auch den Traum vom ersten eigenen Vinyl ermöglicht haben. Schaut also gerne auf deren HP vorbei und bestellt das Album, das Vinyl in einer Hammerfarbe (Vinyl Curaçao Transparent) oder unsere erste limitierte Fan-Box!

Tobias:
Möchtest du den Leserinnen und Lesern von OBLIVEON noch etwas mit auf den Weg geben? Die letzten Worte gehören dir.

Jenny:
Ein riesiges Dankeschön an euch alle – im Namen der ganzen Band. Wir sehen euch auf den Konzerten, wir sehen, wie ihr unsere Musik teilt und bei jedem Post mitgeht. Genau dieser Support gibt uns Rückenwind und macht den Unterschied – für uns und für jede kleinere Band da draußen. Vielleicht fühlt es sich für den Einzelnen nach einer Kleinigkeit an, für uns ist es pure Motivation. Jede Reaktion, jedes Teilen und jede Vorbestellung pusht uns nach vorne. Bleibt laut!

Tobias:
Vielen Dank für deine Zeit und das Interview. Ich wünsche dir und der gesamten Band eine gute Zeit, erfolgreiche Shows und einen starken Start ins Jahr 2026!

Jenny:
Vielen Dank an dich – und das wünschen wir dir, dem Team und den Lesern natürlich auch. KEEP ON ROCKIN‘!

Interview: Tobias Stahl
Photocredit: Jennifer Gruber