TOTAL ANNIHILATION – MOUNTAINS OF MADNESS

TOTAL ANNIHILATION

Titel: MOUNTAINS OF MADNESS

Label: Testimony Records

Spieldauer: 40:43 Minuten

VÖ: 16. Januar 2026

TOTAL ANNIHILATION werden 20! Zum Bandjubiläum werden die Schweizer ihre vierte Langrille “Mountains Of Madness” raushauen und es gebührend abfeiern. Der Albumtitel – ihr ahnt es schon – ist inspiriert vom berühmten kosmischen Horrorklassiker “At the Mountains of Madness” (1936) des amerikanischen Gothic-Autors H. P. Lovecraft, der eine beständige Inspirationsquelle für die Metalszene im Allgemeinen und TOTAL ANNIHILATION im Besonderen ist.

Bevor wir weitermachen, gehen wir erstmal einen Schritt zurück ins Jahr 2006, wo die Dinge noch düster aussahen. Damals wollten junge Musiker eine gute Zeit haben, und so taten sich Sänger Daniel Altwegg mit drei seiner Freunde zusammen. Das Trio verspürte ein brennendes Verlangen, einfach die härteste, lauteste und roheste Metalband ihrer Schweizer Heimatstadt Basel zu gründen – was man halt so macht in diesem Alter, aber nicht viele kommen am Ziel an. Die Jungs entschieden sich für einen aggressiven, aber melodischen Stil, der Elemente des Death- und Thrash-Metal miteinander kombinierte. Der Name? TOTAL ANNIHILATION. Man konnte regional für Aufsehen sorgen und als Live-Act überzeugen. Den Ambitionen verlieh man mit der internationalen Verbreitung des professionell produzierten Demos “TA 80” (2008) und des Debütalbums “84” (2009) Nachdruck, und so kam es, dass beide Veröffentlichungen später neu aufgelegt wurden – dank des Erfolges, der anhaltenden Nachfrage und der Ausdauer der jungen Mucker.

Nach ihren Erfolgen über die Landesgrenze hinaus erweiterten TOTAL ANNIHILATION ihre Band um einen zweiten Gitarristen. Das folgende Album “Extinction” (2012) wurde von Kritikern und Fans gleichermaßen sehr gut aufgenommen und öffnete Türen zu renommierten Festivals wie Metaldays (Slowenien), Bavarian Metalheadz Open Air, Swiss Metal Masters und vielen weiteren. Nach mehreren Line-up-Wechseln blieb Daniel Altwegg als einziges verbleibendes Gründungsmitglied übrig. Ausbremsen ließ man sich aber nicht und ließ 2020 das bislang brutalste und technisch anspruchsvollste Album “…On Chains of Doom” von der Kette und stürmte nach der globalen Pandemie erneut die Bühnen Europas – unter anderem gemeinsam mit LEGION OF THE DAMNED, ASPHYX, M.O.D. und MESSIAH sowie auf weiteren Festivals wie dem Tolminator in Slowenien.

2026 sind TOTAL ANNIHILATION also wieder da und haben “Mountains Of Madness” im Gepäck, das am 16. Januar bei Testimony Records erscheint – einem der geilsten Underground-Labels, das musste mal geschrieben werden!

Hören wir uns an, was “Mountains Of Madness’ kann, das von Christoph Brandes in den Iguana Studios in Freiburg (DE) aufgenommen und von Ronnie Björnström bei Björnström Sound & Production in Sundsvall (SE) gemischt und gemastert wurde.

Mit dem Nackenbrecher ‘The Art Of Torture‘ eröffnen die Schweizer ihre Platte, und Jürgen Schmid verrät:

Dieser Song ist ein Biest! Stellt euch eine Art Bastard zwischen Frankensteins Monster und Alien vor – dieser Song vereint alle Markenzeichen, für die wir stehen, und noch viel mehr. Wenn ihr nach einer Referenz für die aktuelle musikalische Entwicklung der Band fragt, wäre dies einer meiner Vorschläge, den ihr euch anhören solltet. Und Vorsicht … er ist unglaublich schnell und macht auch viel Spaß zu spielen. Definitiv ein zukünftiger Klassiker für unsere Live-Shows.

Dem ist nichts hinzuzufügen, wir machen weiter mit dem Titeltrack ‘Mountains of Madness’, der ruhig startet, aber nach der Introphase ikonisch abgeht, sogar ein ‘Blegh’ bekommen wir ins Gesicht geschleudert, danach hämmern Drums und Co. gnadenlos fette Death-Riffs raus. Nach den 09 ‘Illusion’-Sekunden kommt das räudige und düstere ‘Chokehold’ um die Ecke und kredenzt neben fiesen Vocals die passenden Blasts und Gitarren – zack, und man hat eine geile Horroratmosphäre. ‘Choose the Day’ (bei dem Luca Piazzalonga an Bord ist) und ‘Age of Mental Suicide’ nehmen das Tempo des Schlachtfestes auf und geben größtenteils Vollgas. Die melodischen Phasen stehen den Songs auch gut. Böse und gnadenlos ins Fressbrett gibt’s in meinem Favorit ‘Nyctophobia’, aber auch ‘Beneath the Cross’ ist eine brutale Headbanger-Hymne, die in jeder anständigen Baller-Playlist vorhanden sein muss. Klavier statt Death-Metal-Riffs kredenzen TOTAL ANNIHILATION zum Start von ‘Invisible Conflagration’, aber keine Angst, ehe man sich versieht, setzen die E-Gitarren, Drums und Growls ein. Das Tempo bleibt aber gedämpft, zumindest in den ersten 110 Sekunden, danach bearbeiten die Schweizer eure Trommelfelle wieder mit ihrem Fleischklöpferli vom Feinsten. Bereits zuvor gab es kurze Soundschnipsel, welche die Tiefe der Songs positiv beeinflussen, so auch bei ‘Lost Forever’, der vorletzten Kreissäge aus der TA-Schmiede. Thrashvibes gibt’s in der Schlüsselnummer ‘Hate Remains’, bei der auch gepflegt gemosht werden darf.

TOTAL ANNIHILATION liefern mit “Mountain Of Madness” eine stabile Death-Metal-Scheibe ab, die genau das tut, was sie soll: gnadenlos Bock machen, fett klingen und einfach druckbetankt durch den Gehörgang föhnen. Die cool platzierten Soundeffekte geben den Songs zusätzliche Tiefe, ohne vom Kern abzulenken, und das Gesamtpaket trifft genau den Sweet Spot zwischen Wucht, Atmosphäre und handwerklicher Präzision. Für Fans des Genres gibt es hier nichts zu diskutieren – das Ding ballert, überzeugt auf ganzer Linie und gehört definitiv in jede gut sortierte Death-Metal-Playlist. Absolut stabile Platte.

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten