”Bite The Bullet” ist das fünfte Studioalbum von MIDNITE CITY – „den wahren Königen des Hair Metal“ (so der Infotext). Erst kürzlich wurden das selbstbetitelte 2017er Debüt und der Nachfolger “There Goes The Neighbourhood“ wiederveröffentlicht. Nun folgen also elf frische Tracks der britischen Truppe, die im aktuellen Line-up mit Sänger/Gitarrist Rob Wylde, Miles Meakin (Leadgitarre), Bassist Josh Williams, Drummer Ryan Biggs und Shawn Charvette am Keyboard eingespielt wurden.

Ich erlaube mir ein weiteres Zitat: „Von superpoppigem, eingängigem und hooklastigem Partyrock über melodische Rockmonster bis hin zu arena-tauglichen Powerballaden und GlamMetal-Hymnen mit Attitüde und einer Prise Glam – knüpft „Bite The Bullet“ dort an, wo Platin-Bands Ende der 80er Jahre aufgehört haben. Und keine andere Band der Szene schafft dies derzeit mit mehr Authentizität, Überzeugung, Stil oder Selbstbewusstsein, wodurch die Midnite City wie ein leuchtendes Licht in einem Meer an Nachahmern scheint.“

Da greift aber jemand nach den Sternen und so ganz kann ich in die Lobeshymnen leider nicht einstimmen. Die musikalische Einordnung passt natürlich, aber er fehlt beinahe völlig an der erwähnten Attitüde, an Dreck, Underdog Mentälität und Ecken und Kanten. Zudem wurde dem Fünfer gemischt vom Grammy-preisgekrönten Produzenten Chris Laney (Europe, Crash Diet, Crazy Lixx etc.) ein allzu seichter, glattpolierter Sound verpasst.

Nicht falsch verstehen, “Bite The Bullet“ ist per se keine wirklich schlechte Scheibe, bereitet in Teilen durchaus Vergnügen und musikalisch ist hier auch alles im grünen Bereich, aber dann doch insgesamt zu stromlinienförmig, mit zu viel dominantem Keyboard Glitzer und zu viel Anbiederung an poppige Eingängigkeit und eine vermeintliche Massentauglichkeit. Dafür scheint die ungestüme Ungezwungenheit und der unbekümmerte Sturm und Drang der Truppe der Vergangenheit anzugehören.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten

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