AGNOSTIC FRONT – ECHOES IN ETERNITY

AGNOSTIC FRONT

Titel: ECHOES IN ETERNITY

Label: Reigning Phoenix Music

Spieldauer: 27:49 Minuten

VÖ: 07. November 2025

AGNOSTIC FRONT sind seit 1982 an der Hardcore-Front unterwegs, deswegen kann man die Herren auch als Urgesteine und prägende Musiker des Genres bezeichnen. Am 7. November 2025 kommt mit “Echoes In Eternity” das 13. Album der New Yorker Hardcore-Legenden über Reigning Phoenix Music (RPM). Mit vier Jahrzehnten New Yorker Hardcore-Mucke gehören AGNOSTIC FRONT zu den Pionieren des Hardcore-Genres, die man wohl auch weit über die Genregrenze hinaus kennt. In Sachen tougher Musik gibt es nicht viele vergleichbare Kapellen, die eine ähnliche Baller-Attitüde an den Tag legen können wie AF das tun. Die New Yorker stehen ebenfalls für rohen Klang und soziale Authentizität, beide geprägt durch das Leben auf den Straßen New Yorks – und da die bekanntlich nicht besser werden, wird eben die AGNOSTIC FRONT-Gangart härter. Nachdem AGNOSTIC FRONT sich Anfang der neunziger Jahre kurz auflösten, meldete man sich 1998 mit dem Album “Something’s Gotta Give” zurück – das weckte die Truppe wohl auf und brachte den Spaß am Mucke machen zurück. Die HC-Recken werden angeführt vom Frontmann Roger Miret und dem Gitarristen Vinnie Stigma, mit Craig Silverman ist ein zweiter Saitenhexer am Start, während Mike Gallo Bass spielt und Danny Lamagna in der Schießbude sitzt. Trotz dieser Line-up-Wechsel, den Veränderungen in der Musikindustrie und der sich brutal schnell wandelnden Welt bleiben AGNOSTIC FRONT kompromisslos in ihrer Gangart. 2025 möchten die US-Hardcore-Meister beweisen, dass sie nach über 40 Jahren kein bisschen leiser geworden sind. Produziert wurde “Echoes In Eternity” von Mike Dijan, das markante Artwork stammt von Ernie Parada, und die ausdrucksstarken Bandfotos wurden von An Maes aufgenommen. Hören wir rein in “Echoes In Eternity”, die erste Veröffentlichung seit dem gefeierten “Get Loud” (2019).

In den ersten fünf Minuten von “Echoes In Eternity” knallen uns die NYC-Hardcore-Giganten mit ‘Way Of War’, ‘You Say’ und ‘Matter Of Life & Death’ drei wuchtige Watschn um die Ohren, die “gemütliche” Kopfnicker und Mitgröhler erfreuen werden. Um im Fünf-Minuten-und-drei-Songs-Rhythmus zu bleiben, reden wir über ‘Tears For Everyone’, das Futter für Mosher ist, ‘Divided’ kehrt in den anfänglichen Groove-Modus zurück, und in ‘Sunday Matinee’ bieten AGNOSTIC FRONT eher Heavy Metal statt der üblichen Kost. In drei Minuten sind auch schon ‘I Can’t Win’, ‘Turn Up The Volume’ und ‘Art Of Silence’ vorbei – alle drei bieten Mitgröhl-Kost aus der Hardcore-Punk-Küche, ‘Art Of Silence’ ist mit seinen 41 Sekunden am schnellsten ab (und vorbei). ‘Shots Fired’, ‘Hell To Pay’, ‘Evolution Of Madness’ sind allen Pogofreunden ein Fest, und ‘Skip The Trial’, ‘Obey’ sowie ‘Eyes Open Wide’ bilden den Schlussdreier von “Echoes In Eternity” ab – ohne wirkliche “Überraschungen”, aber die möchte man als AF-Fan sowieso nicht. Also alles gut in good old NYC – zumindest musikalisch!

“Echoes In Eternity” ist eine Kombination aus Hardcore-Punk und Lebenserfahrung. AGNOSTIC FRONT sind auch nach 40 Jahren laut, roh, dreckig und nehmen keine Rücksicht auf irgendwen oder irgendwas. “EIE” verbindet politische Themen mit mitreißenden Pogohits und liefert mit ‘Matter Of Life & Death’ sogar einen echten Crossover-Track, bei dem Hip-Hop-Legende Darryl “DMC” McDaniels (RUN-D.M.C.) als Gast am Start ist. Lyrisch geht es um die Dinge unserer Zeit (Krieg, Verrat, Unterdrückung, persönlichen Kampf und Widerstand). Mit “Echoes In Eternity” beweisen AF, dass sie nach über 40 Jahren kein bisschen leiser geworden sind – im Gegenteil: die Intensität und der Sound knallen wie zu den Zeiten der Neunziger. Keine Spur von Müdigkeit, dafür Wut, Herzblut und die pure Energie einer Band, die Maßstäbe setzte und noch immer setzt.

Tobi Stahl vergibt 7,5 von 10 Punkten