CREEPER – SANGUIVORE II: MISTRESS OF DEATH

CREEPER

Titel: SANGUIVORE II: MISTRESS OF DEATH

Label: SPINEFARM RECORDS

Spieldauer: 36:45 Minuten

VÖ: 31. Oktober 2025

Die britischen Horror Goth Punks CREEPER melden sich stilgerecht an Halloween mit ihrem neuen Silberling “SANGUIVORE II: MISTRESS OF DEATH” zurück. Die Scheibe ist jedoch keine direkte Fortsetzung, sondern eher ein thematisches Sequel ihres Vorgängers.

Sänger William Von Ghould erklärt die Hintergrundstory:

 “Beneath the flashing neon of a distant dream, a rock and roll nightmare is coming true. A vampire band rampages across 1980s America, leaving only corpses behind. But on the horizon, a shadow stirs. Part slasher, part satanic panic nightmare, a new force rises through the mist, ready to hunt the hunter. The Mistress Of Death is a vampire huntress on a path to end this vampire bloodline for good. But can she stake their hearts before the final curtain falls?”

Die Truppe verbindet 80s Hardrock/Metal mit Gothic, Darkwave, Synthrock, Punk und Horroroptik sowie jeder Menge Theatralik. Priest und Maiden meet W.A.S.P. meets The 69 Eyes meets Mötley Crüe meets Ghost quasi. Apropos Ghost: deren Haus- und Hof Produzent Tom Dalgety (Ghost, Rammstein, Royal Blood) übernahm auch hier wieder den Platz an den Reglern.

Aber nur der nach dem Intro `A Shadow Stirs´ folgende Quasi-Opener `Mistress Of Death´ geht mit seinem Ohrwurmcharakter und seinen Chören auch musikalisch voll in diese Richtung, wobei in Sachen Pathos, Melodik und Optik natürlich schon gewissen Parallelen erkennbar sind. Die Vorabsingle `Blood Magick (It’s A Ritual)´ tönt hingegen wie auch später `The Black House´ für meine Ohren gewaltig nach The Sisters Of Mercy, während der Chorus an `Heaven Is a Place on Earth´ (Belinda Carlisle) erinnert.

CREEPER spielen also darin die Rolle einer fiktionalen Band. Beim ebenfalls vorab ausgekoppelten Hardrock Gassenhauer `Headstones´ habe ich plötzlich Lordi vor Augen und summe in Gedanken immer den Ghostbusters Titelsong (1984) mit, womit wir uns immerhin kontinuierlich in den 80ern bewegen. `Prey For The Night´ ist ein weiterer Single-Ohrwurm mit packenden Synthies und begleitet vom lasziv-blutrünstigen Aerobic Vampir Musikvideo eine Augen- und Ohrenweide.

`Daydreaming In The Dark´ geht im Anschluss etwas elektronischer zu Werke, bevor `Parasite´ deutliche The 69 Eyes und HIM Vibes atmet. Das bluesige `Razor Wire´ überrascht dann mit betörenden Piano- und Saxophonklängen, wobei der Refrain atmosphärisch und melodisch an `Black Velvet´ (1989) von Alannah Myles erinnert.

Diese durch die vielen Querverweise und Vergleich angedeutet mangelnde Eigenständigkeit und musikalische Identität dürfte das größte Problem CREEPERs sein. Positiv gemeint könnte man auch sagen die Band lässt sich kaum in eine Genre-Schublade packen. Und nicht wenige Songs sind vielseitige, große Darkwave Stadionhymnen mit eingängigen Refrains und den Gitarrenduellen von Bandmitgründer Ian Miles und dem neuen Bandmitglied Lawrie Pattison.

Neben diversen anderen physischen Formaten wird das Ganze auch als ein exklusives Two-Tape Rave Case Packaging mit beiden “Sanguivore” Teilen angeboten.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten