Grundsätzlich sind die stilistische Abwechslung und die ganz unterschiedlichen Ausrichtungen und Herangehensweisen der Bands bei ihren Alben eine Bereicherung und ein großer Vorteil, den die Reviewarbeit mit sich bringt und diese spannend hält. Da geben sich tiefschürfende Konzeptalben, verkopfte Post Metal Produktionen und eingängiger Stoff die Klinke in die Hand.

Und dann kommen da die GRAILKNIGHTS um die Ecke. Die niedersächsischen Superhelden Power Metaller veröffentlichen ihren siebten Longplay-Streich “Forever“. Geboten wird ein schneller, eingängiger Power Metal Sound und elf neue Tracks voller simpler Riffs, melodischem Gesang und epischem Keyboard-Kleister.

Und nicht zu vergessen sinnbefreite Singalongs für den „Grailknights Battlechoir“ wie sie bereits alles andere als Grimme Preis verdächtige Songtitel wie `Grail Gym´, `Weekend Ninja´, `Grailforce One´ und `Snow in Bordeaux´ erahnen lassen.

Dabei haben die meisten Stücke sicher einen gewissen Unterhaltungswert und der Partyfaktor darf natürlich auch nicht vernachlässigt werden. Riesen-Festivals, Bierzelt und Metal Kreuzfahrten lassen freundlich grüßen.

Da verwundert es nicht, das zwei ruhige, total aus dem sonstigen Rahmen fallende Tracks die mit weitem Abstand besten Stücke der Scheibe sind. Zum einen die episch-emotionale Verschnaufpause `In The Eyes Of The Enemy‘, ein mitreißendes Duett mit keiner Geringeren als Chiara Tricarico (MOONLIGHT HAZE, AVANTASIA (live), ex-TEMPERANCE) sowie die Ballade `Animated Love´ mit Gefühl und packendem Solo.

Erlaubt ist, was gefällt. Ich fühle mich aber von „Forever“ weder abgeholt noch besonders gut unterhalten. So werden die GRAILKNIGHTS nicht nur der einheimischen Genre-Konkurrenz weiterhin meilenweit hinterherhinken.

Michael Gaspar vergibt 5 von 10 Punkten

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