Elf Jahre lang war es still um WRETCHED. Die US-Amerikaner aus North Carolina, die zwischen 2009 und 2014 mit vier Alben zwischen Melodic Death Metal und Technical Deathcore für Aufsehen sorgten, verschwanden nach „Cannibal“ (2014) scheinbar von der Bildfläche. Doch 2025 meldet sich die Band mit „Decay“ zurück. Wuchtig, detailverliebt und zugleich erzählerisch tief, knüpft es an alte Stärken an und schlägt ein neues Kapitel im mythologischen WRETCHED-Universum auf.
Sänger Billy Powers – wieder an Bord nach über einem Jahrzehnt Pause – spricht im Interview über die lange Stille, den kreativen Neuanfang, das Schreiben als Katharsis und darüber, warum „Decay“ weit mehr ist als nur ein Comeback-Album.
Tobias:
Elf Jahre lang war es still um euch – zumindest, was neue Veröffentlichungen angeht. Und dann kommt ihr 2025 zurück mit einem Album wie “Decay”, das sich nicht vorsichtig herantastet, sondern direkt mit voller Wucht klarmacht: WRETCHED sind nicht nur zurück – ihr klingt, als hättet ihr all die Jahre unter der Oberfläche geschmort und seid jetzt explodiert. Faire Einschätzung?
Billy Powers:
Ich würde sagen, das ist auf jeden Fall eine faire Einschätzung! Ich war von Ende 2010 bis etwa Mai 2022 nicht Teil von WRETCHED, aber sobald ich wieder eingestiegen bin, habe ich angefangen, Ideen zu entwickeln, wie das nächste Album inhaltlich aussehen könnte. Ganz ehrlich – ich habe in diesen zwölf Jahren immer wieder darüber nachgedacht: „Wie würde die Geschichte von “Beyond the Gate” wohl weitergehen?“ Ich wollte schon damals fortsetzen, was ich mit diesem Album begonnen hatte, hatte aber einfach nicht die Energie dazu – Arbeit und Leben kamen dazwischen. Ich bin in dieser Zeit als Mensch gewachsen und habe viel erlebt, und das alles floss unbewusst in meine Texte für “Decay” ein.
Tobias:
Wenn man auf eure Diskografie schaut – vier Alben zwischen 2009 und 2014 – wirkt diese lange Pause fast surreal. Wie kam es dazu, dass nach “Cannibal” so lange kein neues Material erschien? Und wann war der Moment, in dem ihr wusstet: Jetzt ist die Zeit reif für ein Comeback?
Billy:
Ich glaube, du hast es ziemlich genau getroffen, als du sagtest, dass wir alle die ganze Zeit unter der Oberfläche gebrannt haben. Wir hatten einfach diesen Drang, wieder Musik zu machen. Es gab schon 2017 Gespräche im WRETCHED-Camp darüber, dass an einem fünften Album gearbeitet werde – und tatsächlich wurde Musik geschrieben, Demos aufgenommen, aber nichts davon hat es je an die Öffentlichkeit geschafft. Steven und ich standen all die Jahre in Kontakt, und als er mich fragte, ob ich wieder dabei sein will, musste ich keine Sekunde überlegen. Ich war sofort bereit, wieder zu schreiben.
Warum es so lange keine neue Musik gab? Ich denke, wir alle waren einfach mit dem Leben beschäftigt.
Tobias:
Mich interessiert dabei nicht nur das „Warum nicht früher“, sondern auch das „Warum jetzt“. Gab es in der Zwischenzeit musikalische Aktivitäten? Oder war WRETCHED zwar inaktiv, aber nie wirklich weg?
Billy:
Steven hat in der Zwischenzeit Gitarre bei anderen Bands gespielt – unter anderem bei Abyssal Frost und Through the Eyes of the Dead – und Marshall war jahrelang als FOH-Techniker für The Black Dahlia Murder unterwegs. Sie waren also beide musikalisch aktiv. Ich selbst habe nach meinem Ausstieg mit einer Gruppe von Musikern gearbeitet, unter anderem mit Tony Byrne, einem Mitglied meiner ersten Band CHYME. Leider kam es aufgrund voller Terminkalender nie richtig ins Rollen – das Leben kam dazwischen, wie so oft.
Später habe ich mit einem meiner besten Freunde, Danny Pizzuti, ein Projekt namens Brundle Lomax gestartet – benannt nach Seth Brundle aus Die Fliege und Bernie Lomax aus Weekend at Bernie’s. Wir haben während der Pandemie in Charlotte, North Carolina, eine Menge Songs zusammen geschrieben, aber auch hier: das Leben funkt dazwischen. 2021 bin ich nach Atlanta gezogen, was die Zusammenarbeit erschwert hat. Aber selbst wenn jeder von uns sein eigenes Ding gemacht hat – WRETCHED war nie wirklich weg. Wir haben einfach auf den Moment gewartet, an dem das Unvermeidliche wieder passiert.
Tobias:
Heute steht ihr wieder gemeinsam auf der Bühne. Ist diese Rückkehr mit der alten Besetzung erfolgt, oder hat sich eure Dynamik als Band verändert? Fühlt ihr euch eher wie eine reformierte Band – oder wie dieselben Menschen mit einer anderen Perspektive?
Billy:
Die aktuelle Besetzung besteht aus Steven an der Gitarre, Marshall am Schlagzeug und mir am Mikro – das ist also die Konstellation von “The Exodus of Autonomy” und “Beyond the Gate”. Dazu kommt Andrew am Bass, den man von “Son of Perdition” und “Cannibal” kennt. Auch wenn manche ehemaligen Mitglieder heute nicht mehr dabei sind, gehören sie für immer zur Familie. Wir stehen noch mit fast allen in Kontakt.
Ich hatte anfangs gedacht, wir würden musikalisch auf demselben Weg weitermachen wie früher – aber was Steven und Marshall mir dann an Demos geschickt haben, war komplett unerwartet und hat mich gezwungen, aus meiner Komfortzone herauszutreten. Wir alle haben uns als Menschen verändert, aber die Chemie zwischen uns ist geblieben. Jeder bringt etwas Eigenes ein, und das hört man auf “Decay” in jedem Song. Es fühlt sich schon an wie eine reformierte Band, aber “Decay” ist immer noch ein echtes WRETCHED-Album – nur dass wir diesmal einiges anders angehen.
Tobias:
Ihr wurdet oft in den Bereich Melodic Technical Deathcore oder Death Metal eingeordnet. Spielt diese Schublade für euch überhaupt eine Rolle – oder schreibt ihr einfach, was sich richtig anfühlt?
Billy:
Diese Labels bedeuten mir persönlich nicht allzu viel. Wenn Leute uns einem bestimmten Genre zuordnen wollen – gern, auch wenn ich nicht immer zustimme, haha. Wir schreiben einfach, was wir im Moment fühlen. Was meine Texte angeht, habe ich oft schon beim ersten Satz ein klares Bild, in welche Richtung der Song gehen soll. Der Rest fließt dann einfach aus mir heraus. Der erste Song, den ich für “Decay” geschrieben habe, war The Golden Tide – und nachdem der fertig war, war auch klar, welchen Weg das Album nehmen würde.
Tobias:
Beim Hören von “Decay” habe ich den Eindruck, dass ihr euch nicht nur musikalisch neu sortiert habt, sondern auch thematisch sehr tief geht. Wie waren die Reaktionen auf die erste Single – vor allem von den langjährigen Fans? Hattet ihr Sorge, dass man euch nach all der Zeit nicht mehr als „ihre“ Band wahrnehmen könnte?
Billy:
Ich denke, die Fans haben genau so reagiert, wie wir es gehofft hatten. Manche wollten noch mehr technische Elemente und fanden den Song „nicht technisch genug“, andere wiederum liebten genau die Richtung, die wir eingeschlagen haben.
Der Titeltrack ist auf jeden Fall ein Statement und zeigt ein bisschen von allem, was man auf dem restlichen Album erwarten kann. Natürlich habe ich mir manchmal gedacht: „Interessiert sich überhaupt noch jemand nach elf Jahren?“ Aber wir wollten einfach etwas schreiben, auf das wir stolz sind – und das ist uns gelungen. Die Reaktionen bisher sind großartig, und ich kann es kaum erwarten, dass alle das komplette Album hören.
Tobias:
“Decay” wird als Prequel zu “Beyond the Gate” bezeichnet – ein spannender Ansatz, weil ihr mythologische und zutiefst menschliche Themen miteinander verknüpft. Ist “Decay” ein richtiges Konzeptalbum oder eher eine Sammlung von Kapiteln innerhalb eines größeren Universums?
Billy:
“Decay” ist definitiv ein Konzeptalbum. Wenn die physischen Versionen draußen sind, wird das jedem klar werden. Im Booklet steht viel Hintergrundgeschichte, die vor, zwischen und nach den Songs spielt. Es gibt also eine klare Handlung. Ich erwähne Figuren und Orte, die direkt mit “Beyond the Gate” verknüpft sind – zum Beispiel Elturiel, die Talismane, den Gott Xzorian und die Hölle von Uraitahn.
Tobias:
Und für alle, die erst mit diesem Album bei euch einsteigen: Worum geht es in “Beyond the Gate”, und wo setzt “Decay” an? Muss man Dungeons-&-Dragons-Fan sein, um alles zu verstehen – oder reicht es, sich emotional darauf einzulassen?
Billy:
“Beyond the Gate” erzählt die Geschichte des Alchemisten Sylvester Aledoe, der versucht, die Seele seiner Frau zurückzuholen, die bei einem fehlgeschlagenen Experiment verloren ging. Er erfährt von den Wächtern von Uraitahn vom „verlorenen Talisman des Xzorian“, mit dessen Macht ihre Seele wiedergewonnen werden könnte. Er bittet eine Dschinn namens Elturiel um Hilfe, um den Talisman zu finden. Doch als er zurückkehrt, enthüllen ihm die Wächter, dass die Seele seiner Frau für immer verloren ist. Daraufhin zerstört Sylvester die Wächter, das Portal zu Uraitahn – und sich selbst. “Decay” spielt etwa 1.000 Jahre vor diesen Ereignissen und erzählt, wie der Talisman des Xzorian überhaupt entstanden ist – und noch vieles mehr.
Und nein, man muss kein D&D-Fan sein. Wer sich emotional auf die Geschichte einlässt, wird sie verstehen. Aber wenn man auf Rollenspiele steht – umso besser, haha!
Tobias:
Der Titeltrack erzählt von Malus und seinem Zerfall. Wer ist Malus – eine konkrete Figur in eurer Mythologie oder eine Spiegelung menschlicher Verletzlichkeit?
Billy:
Malus ist die Hauptfigur auf diesem Album. Er ist einer von vier Geschwistern, die von Gott Xzorian im Äther erschaffen wurden und auf dem Planeten Mortera landen. Er ist sozusagen das schwächste Glied – mit etwas zu beweisen – und zieht allein los in das Land Terra Mortuorum. Dort verirrt er sich durch Gebirge, begegnet der Ewigkeit und wird schließlich vom Antagonisten der Geschichte besessen – dem Anti-Mann, einem uralten Nekromanten aus Uraitahn. Malus kämpft in seinem besessenen Zustand mit dem Schrecken, den der Anti-Mann entfesselt – hin- und hergerissen zwischen Widerstand und Machtstreben. Er ist zwar eine reale Figur in meiner Geschichte, aber auch ein Sinnbild menschlicher Zerbrechlichkeit – genau wie seine Geschwister. Sie sind unsterblich, aber nicht unverwundbar.
Tobias:
Diese Themen – Hilflosigkeit, Kontrollverlust, Absturz in die Dunkelheit – wirken sehr persönlich. Wie viel davon stammt aus euren eigenen Erfahrungen?
Billy:
Wenn ich schreibe, ist mein Ziel zunächst immer, reine Fiktion zu erschaffen. Aber unbewusst fließt vieles aus meinem eigenen Leben mit ein – Trauma, Verlust, Angst.
In manchen Texten verarbeite ich den Tod meiner Mutter, toxische Situationen, die ich durchlebt habe, oder die Angst vor dem Tod selbst. Ich hatte nie vor, solche Dinge einzubauen, aber sie kamen einfach – und es war befreiend. Erst als ich am Ende alles gelesen habe, ist mir bewusst geworden, wie viel Persönliches darin steckt.
Tobias:
Was mich besonders beeindruckt hat, ist, wie ihr musikalisch mit dem Thema Zerfall umgeht. Wie übersetzt man so ein Gefühl in Klang?
Billy:
Ich weiß ehrlich gesagt selbst nicht genau, wie Steven, Andrew und Marshall die Instrumentierung so hinbekommen haben – aber als ich die Demos gehört habe, war ich sofort völlig darin versunken. Ich habe jeden Song mehrfach überarbeitet, bevor ich zum nächsten überging, um ganz im Moment zu bleiben. Manchmal musste ich für ein paar Tage aufhören zu schreiben, weil mich die Musik so tief in meine eigene Dunkelheit gezogen hat.
Am Ende half mir das Schreiben, Kontrolle zurückzugewinnen. Ich habe Hintergrundgeschichten zwischen den Songs ausgearbeitet, um das Ganze besser zu verstehen – und schließlich ergab alles Sinn. Die Musik war dabei wie ein Spiegel für jede Emotion, die ich aufgeschrieben habe.
Tobias:
Die Songs klingen erstaunlich organisch – nichts wirkt überproduziert. Wie entsteht ein WRETCHED-Song?
Billy:
Steven fängt in der Regel mit den Gitarren an, dann jammt er mit Marshall, bis eine Songstruktur steht, die sie als Demo aufnehmen. Dieses Demo schicken sie dann an Andrew und mich.
Ich hatte bereits Ideen für die Texte und die Geschichte, und was Steven da komponiert hat, hat meine Gedanken perfekt eingefangen. Wir wollten, dass “Decay” ein emotionales Spektrum abbildet – in jedem einzelnen Song. Wir hatten viel Zeit, das Material atmen zu lassen, und das hört man. Klar, es gibt Stellen, die jeder von uns im Nachhinein gern ändern würde, aber wir haben bewusst manches so gelassen – um das Menschliche zu bewahren.
Tobias:
Ein Highlight sind die Instrumentalstücke – vor allem ‘Behind the Glass’ mit über 16 Minuten Spielzeit. Was bedeutet es für euch, so ein langes, gesangfreies Stück zu schreiben?
Billy:
Das erfordert definitiv einen anderen Mindset – und Mut. Als Steven ‘Behind the Glass’ schrieb, wurde der Song immer länger: erst acht Minuten, dann zwölf, am Ende sechzehn. Es ist eine musikalische Reise, die viele Emotionen transportiert. Für mich ist es wie der Abspann eines Films – ein Übergang zwischen diesem Album und dem, was als Nächstes kommt. Und ja, wir können es kaum erwarten, daran weiterzuarbeiten!
Tobias:
Gab es den Gedanken, dass sich jemand an so langen Instrumentalpassagen „satt hören“ könnte?
Billy:
Klar, der Gedanke kam kurz auf – aber das hat uns nicht weiter beschäftigt. Wenn du einmal drin bist, bleibst du drin. ‘Behind the Glass’ hat so viele Ebenen, dass es sich gar nicht anfühlt, als hätte man 16 Minuten denselben Song gehört. Setz einfach Kopfhörer auf, schließ die Augen und lass dich treiben – ich sehe dabei Farben, Wüsten, Berge. Und falls jemand denkt, „das dauert zu lang“ – tja, sorry? Haha.
Tobias:
Viele moderne Metal-Produktionen klingen überproduziert, fast steril. Bei euch wirkt der Sound wuchtig, aber nie klinisch. Wo zieht ihr die Grenze zwischen „druckvoll“ und „zu glatt“?
Billy:
Uns war wichtig, dass die Musik ihre menschliche Note behält – dass sie groß klingt, aber nicht perfekt. Vom Songwriting über das Tracking bis zum Mastering wollten wir jede Emotion greifbar machen. Wir wollten kein Album, das klingt, als wäre es komplett im Computer entstanden. Jeder von uns hat akribisch an seinem Teil gearbeitet, damit “Decay” Kraft hat – aber trotzdem atmet.
Tobias:
Gab es während der Arbeit an “Decay” einen Moment, bei dem du beim Hören eines Riffs oder Übergangs wusstest: Genau deshalb machen wir das?
Billy:
Oh ja, etliche! Zum Beispiel in ‘The Royal Body’, wenn ich singe „Can’t you see the light dancing behind our golden eyes“ – danach kommt Stevens Lead-Gitarre, und ich bekomme jedes Mal Gänsehaut. Oder das letzte Drittel von ‘Clairvoyance’, oder der „blight of the world“-Teil in ‘Malus Incarnate’, der in einen brutalen Part und dann einen großartigen Chorus übergeht. Schon beim ersten Hören wusste ich, wie ich meine Vocals da aufbauen würde.
Tobias:
Und wann wusstet ihr – nicht technisch, sondern emotional – dass das Album fertig ist?
Billy:
Mehrmals, ehrlich gesagt, haha. Das erste Mal, als wir den finalen Mix von Johann Meyer bekamen, dann wieder beim Master von Alan Douches, und schließlich, als Travis Smith das Artwork geliefert hat. Jeder dieser Momente fühlte sich wie ein Abschluss an. Wir saßen so lange auf diesem Material, dass es surreal ist, dass es jetzt wirklich draußen ist.
Tobias:
Was wünscht ihr euch, dass Menschen empfinden, wenn sie “Decay” zum ersten Mal hören?
Billy:
Ein ganzes Spektrum an Emotionen. Ich hoffe, dass die Gefühle, die wir in dieses Album gesteckt haben, auf die Hörer überspringen – Verzweiflung, Hoffnung, alles dazwischen. Wir haben ‘The Golden Skyway’ bewusst ans Ende gesetzt, um einen Hoffnungsschimmer zu hinterlassen. Für mich ist das fast unser „Popsong“ – aber auch das letzte Kapitel der Geschichte, das mit einem Cliffhanger endet. Und ja, das ist Absicht – die nächste Platte wird direkt dort weitermachen.
Tobias:
Zum Schluss – was möchtest du den Hörerinnen und Hörern sagen, besonders denen, die euch mit diesem Album zum ersten Mal entdecken?
Billy:
Ein riesiges Dankeschön an alle, die uns die Chance geben, sie zu unterhalten! Hört die Musik, lest die Texte und taucht voll ein. Mein Ziel beim Schreiben ist es, den Leuten eine Pause vom Chaos des Lebens zu geben. Ich kann nicht versprechen, dass ihr beim Hören von “Decay” nichts Intensives fühlt – aber ich verspreche, ihr bekommt einen kurzen Ausbruch aus der Realität. Alte Fans, neue Fans – wir lieben und schätzen euch alle zutiefst!
Tobias:
Danke und Grüße nach North Carolina! Hoffentlich sehen wir euch bald in Deutschland – es wird doch eine Tour geben, oder?
Billy:
Das ist auf jeden Fall das Ziel! Danke dir, Tobias, und liebe Grüße an alle in Deutschland. Ich kann es kaum erwarten, euch von der Bühne aus zu sehen – bei jeder einzelnen Show der kommenden Tour!
Tobias:
Dann bleibt nur noch zu sagen: Danke für das Gespräch und alles Gute für “Decay” – ein faszinierendes Album, das mich direkt zum Fan gemacht hat und mich dazu bringt, auch eure älteren Platten wiederzuentdecken.
Zum Ende:
Mit „Decay“ gelingt WRETCHED nicht einfach eine Rückkehr, sondern eine Art Wiedergeburt – musikalisch, erzählerisch und emotional. Billy Powers und seine Bandkollegen verbinden technische Brillanz mit erzählerischer Wucht, zwischen mythologischer Tiefe und menschlicher Zerbrechlichkeit. Was als Fortsetzung einer alten Idee begann, ist heute ein Statement über Reife, Verlust und Beharrlichkeit – und darüber, dass selbst der härteste Sound seine verletzliche Seite haben darf.
Interview: Tobias Stahl
Photocredit: Marshall Wieczorek