DESPISED ICON
Titel: SHADOW WORK
Label: Nuclear Blast
Spieldauer: 36:21 Minuten
VÖ: 31 Oktober 2025
Gegründet im Jahr 2002, melden sich die Deathcore-Pioniere DESPISED ICON aus Montréal mit ihrem mittlerweile siebten Longplayer “Shadow Work” zurück. Das Album markiert ein neues Kapitel in der Geschichte einer Band, deren Kernbesetzung seit Anbeginn weitgehend unverändert geblieben ist. Textlich taucht “Shadow Work” tief in Themen wie Widerstandskraft, Selbstheilung und das Konfrontieren der eigenen Abgründe ein. Das Album ist eine wuchtige, aber zugleich introspektive Reise – brutal ehrlich, emotional und mitreißend – ein Spiegel innerer Kämpfe und der chaotischen Welt, die uns alle umgibt. Produziert von Alex Erian und Eric Jarrin, gemixt und gemastert von Christian Donaldson (Cryptopsy, Shadow of Intent, Signs of the Swarm) und mit Artwork von Eliran Kantor (Hatebreed, Thy Art Is Murder, Cavalera) liefert Shadow Work nicht nur musikalisch, sondern auch visuell ein echtes Brett. Mit Gastbeiträgen von Matthew Honeycutt (Kublai Khan TX), Scott Ian Lewis (Carnifex) und Tom Barber (Chelsea Grin, Darko US) erscheint “Shadow Work” am 31. Oktober 2025 via Nuclear Blast Records – und heute sprechen wir drüber.
‘Shadow Work’ eröffnet die Langrille gnadenlos druckvoll: Die Blastbeats fetzen aus den Boxen, die Gitarren laufen auf Highspeed und die Growls bearbeiten das Trommelfell mit aller Wucht – verdammt, ist dieser Auftakt fett, und die Breakdowns sind noch fetter. Weiter im Text geht es mit ‘Over My Dead Body’, einem Song, der sich im heftigsten und druckvollsten Deathcore suhlt, gefolgt vom räudigen ‘Death Of An Artist’ – hier jagt eine Core-Druckwelle die nächste. DESPISED ICON liefern blanken Wahnsinn, der bereits nach dem dritten Song den Atem raubt. Auch ‘Corpse Pose’ ist ein Deathcore-Monster, bei dem Alex einen neuen Level des bösartigen Grunzens erreicht. ‘The Apparition’ zeigt sich etwas grooviger und bringt mehr Death-Metal-Vibes als die Vorgänger – auch der Anteil der cleanen Parts ist hier höher. ‘Reaper’ folgt dem Groove von ‘The Apparition’, verbreitet jedoch deutlich mehr Chaos und Zerstörung. Wohl die “ruhigste” Nummer – wenn man das in den brutalen Sphären, in denen DESPISED ICON agieren, überhaupt sagen darf – ist ‘In Memoriam’, bevor man mit ‘Omen Of Misfortune’, dem Hassfetzen ‘Obsessive Compulsive Disaster’, der 95-Sekunden-Moshpit-Hymne ‘ContreCoeur’ und dem Finale ‘Fallen Ones’ wieder zum typischen “Gefetze nach Art des Hauses” zurückkehrt.
Sechs Jahre nach ihrem letzten Rundumschlag sind DESPISED ICON zurück – und wie! Alex Erian (Vocals), Steve Marois (Vocals), Éric Jarrin (Guitars), Ben Landreville (Guitars), Sebastien Piché (Bass) und Alex “Grind” Pelletier (Drums) feuern mit “Shadow Work” ihr bislang schärfstes Geschoss ab. Das Teil ist ein Monster aus gnadenloser Geschwindigkeit, massiven Groove-Attacken und morbider Melodik – tief verwurzelt in jener dreckigen, brutalen Schnittmenge aus Death Metal und Hardcore, die DESPISED ICON einst selbst definiert haben. Schon der Opener ‘Shadow Work’ ballert gnadenlos los, ‘Over My Dead Body’ drückt den Hörer mit purer Core-Gewalt an die Wand, und ‘Death Of An Artist’ reißt danach endgültig alles in Schutt und Asche. Dazwischen zeigen ‘The Apparition’ und ‘In Memoriam’, dass DESPISED ICON mehr draufhaben als Dauerfeuer – Groove, Atmosphäre und technisches Können gehen hier Hand in Hand. Natürlich erfindet man das Rad hier nicht neu, aber DESPISED ICON drehen es definitiv druckreicher, fetziger und mit mehr Wucht als je zuvor. “Shadow Work” wirkt fokussierter, bissiger und ausgefeilter als alles, was bisher kam – Gewalt trifft auf Präzision, jeder Breakdown sitzt, jeder Song trifft mitten ins Mark. Über gut 36 Minuten gibt’s abwechslungsreiches Geballer mitten in die Fresse – kompromisslos, brachial und ohne Durchhänger.
Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten


