EVOKEN – MENDACIUM

EVOKEN

Titel: MENDACIUM

Label: PROFOUND LORE RECORDS

Spieldauer: 61:46 Minuten

VÖ: 17. Oktober 2025

Bereits 1992 fanden die EVOKEN Gründer Nick Orlando (Gitarre) und Rob Robichaud (Bass) unter dem Banner Funereus zusammen. 1994 war dann EVOKEN startklar und hat seitdem einige epochale Death/Doom Platten unters Volk gebracht. Atra Mors fällt mir da immer wieder ein als das Opus Magnum der Band ohne die anderen Glanzstücke der Diskographie herabwürdigen zu wollen.

Nun erscheint mit „Mendacium“, sieben Jahre nach dem Vorgänger Hypnagogia, eine neue Scheibe bei dem mittlerweile angestammten Label Profound Lore Records. Und wer EVOKEN kennt, weiß was ihn erwartet. Der Doom ist zwar verspielt aber auch brechend heavy und knallhart. Die Verwandschaft zu den australischen Death/Doom Ikonen Disembowelment ist nicht von der Hand zu weisen. Die episch-schwarz komponierten Songs nehmen den Hörer vollständig ein. Es bleibt ihm nur sich seinem Schicksal zu stellen und dieses Martyrium in der Finsternis durchzustehen. Hier herrscht kein Solid Ball of Rock Bubblegum Trallala. Hier werden Planeten verschoben. Und zwar am laufenden Band. Kräftig, mitreißend, emotional – vielleicht weniger melancholisch als auf dem Vorgänger, dafür schwerer und irgendwie direkter. EVOKEN ruhen sich nicht auf ihren Großtaten aus, sondern erschaffen Songs für düstere Gedanken und dunkle Zeiten. Hier geht nicht die Welt unter sondern hier implodieren ganze Galaxien.

Alleine die Songs ‚Matins‘, ‚Sext‘ und ‚None‘ reichen als Kaufempfehlung. Eine weitere großartige Scheibe der Truppe aus Lyndhurst, New Jersey. Die Platte kommt unglaublich mächtig und brachial aus der Anlage, hierfür hat der Produzent der ersten Scheiben, Ron Bumblefoot Thal, wieder Hand angelegt. Pechschwarz, vernichtend, negativ und jederzeit tonnenschwer. Und: Ergreifend großartig!

Ingo Holzhäuser vergibt 9 von 10 Punkten