SANITY’S RAGE – THE DEAD DON’T RUN

SANITY'S RAGE

Titel: THE DEAD DON'T RUN

Label: Eigenveröffentlichung

Spieldauer: 47:22 Minuten

VÖ: 01. Oktober 2025

Die bereits 2002 gegründeten Belgier SANITY’s RAGE spielen auf ihrem zweiten Album „The Dead Don’t Run“ abwechlungsreichen melodischen Thrash mit vielen Oldschool-Einflüssen sowie einigen moderneren Vibes. Und diese Mischung aus Oldschool-Thrash und homöopathischen Dosen Metalcore und Melo-Death funktioniert überraschend gut und homogen.

Sanitiy’s Rage

Dabei sind SANITY’s RAGE stilistisch originell und variabel genug, dass man sie eben nicht mal schnell mit geläufigen „großen“ Thrashbands vergleichen kann. Vereinzelt kann man Vergleiche zu Bands wie Atrophy, Onslaught, Kreator, den deutschen Underground-Thrashern Contradiction oder ihren – ebenfalls schwer einzuordnenden und imho immer etwas unterschätzen – Landsleuten von After All ziehen. In Sachen Melodik und Rhythmik sind auf „The Dead Don’t Run“ jedoch auch dezente Metalcore-Elemente á la Killswitch Engage und Caliban oder – gerade, wenn es mal etwas „epischer“ wird – Arch Enemy herauszuhören. Darüberhinau klingt Sänger Kenny Molly stimmlich als auch vom Gesangsstil her mittlerweile wie eine gelungene Mischung aus Mille und Angela Gossow.

The Dead Don’t Run

Der starke Opener ‚Measure Of Guilt‘ sowie ‚Nothing Sacred Will Hold‘ bieten noch nahezu lupenreinen und straighten Uptempo-Thrash. Und auch bei Songs wie ‚Blood Calls For Blood‘, dem Titelsong ‚The Dead Don’t Run‘ sowie ‚Reeducate The Masses‘ treten SANITY’s RAGE teilweise fett aufs Gas, überzeugen gleichermaßen aber mit etwas mehr Abwechslung, brachialen Midtempo-Parts, sowie einigen effektiven (Metalcore-)Breaks. Meine kleinen persönlichen Highlights sind dabei sogar die vielleicht nicht ganz so brachialen, aber noch etwas melodischeren sowie phasenweise saugeil groovenden ‚When The Sharp Sings Come‘, ‚Sanity’s Rage‘ und ‚The Final Exhibit Of Pain‘, die mich immer ein wenig an eine Mischung aus neueren Kreator und älteren Arch Enemy erinnern.

Fazit

Das 2012er Debüt „You Are What You Swallow“ ist für mich ein kleiner, wahnwitziger Underground-Klassiker, den ich allen Oldschool-Thrashern uneingeschränkt empfehlen kann. Auf „The Dead Don’t Run“, 13 Jahre später, haben SANITY’s RAGE sicher nicht mehr ganz diese geile Odschool-Schlagseite. Dafür klingen sie etwas moderner und abwechslungsreicher als bisher und könnten damit durchaus auch neue Zielgruppen erreichen. Allerdings muss ich auch sagen, dass sie diverse neuere Kreator- oder auch Arch-Enemy-Anleihen trotz vieler guter Ansätze (noch) nicht in ebenso eingängige Hits ummünzen können.

Joe Nollek vergibt 7,5 von 10 Punkten