
DYING WISH
Titel: FLESH STAYS TOGETHER
Label: SHARPTONE RECORDS
Spieldauer: 35:55 Minuten
VÖ: 26. September 2025
DYING WISH sind eine im Jahr 2017 gegründete Hardcore/Metalcore Band aus Portland, Oregon, um Sängerin Emma Booster und stellen ihr neues Studiolangeisen ”Flesh Stays Together” vor, das auf “Symptoms of Survival” (2023) folgt.
Dabei will die Truppe Songs wie den Hassbatzen ´I’ll Know You’re Not Around´ als Statement verstanden wissen, als schmerzhaften Weckruf und kummervolle musikalische Entdeckungsreise durch eine Welt voll von Konflikten, Enttäuschungen und Betrug und eine Aufforderung zum Widerstand.
Mit der neuen Scheibe wollen die US-Amerikaner bewusst keine Hoffnung verbreiten und keine Lösungen anbieten, sondern gradlinig und „auf die 12“ ihre Wut, Angst und Abscheu artikulieren. Allein wie die Frontfrau beim brachialen Opener `I Don´t Belong Anywhere`den Chorus herausschreit lässt dem Hörer das Blut in den Adern gefrieren.
Musikalisch geht es dabei noch extremer zur Sache als gewohnt, gleichzeitig bei aller Härte aber in Teilen auch diverser, melodischer und progressiver als jemals zuvor. Man höre sich nur mal die ruhigen Passagen von `Nothing Like You´ an. In ihren besten Momenten erinnern die wütenden Vocals kontrastiert von perfekter Instrumentalarbeit mich an Jinjer. Power, Dynamik und Intensität stehen im Mittelpunkt des Geschehens.
Während stille, beinahe zerbrechliche Parts uns Ruhepausen gönnen, brechen Stücke wie wie `Surrender Everything´ und `Revenge In Carnage´ wie pure Urgewalten über den Hörer herein. Die Songs folgen keinen gängigen oder gleichen Strukturen, sondern bleiben anstrengend und unvorhersehbar. So beginnt der abschließende Titeltrack ruhig und besonnen, bevor er seine Core-Elemente erst im grandiosen Finale auspackt.
Sängerin Emma Noster verglich den neuen Silberling unlängst mit einem bösartigen Film, den man zum ersten Mal sieht, und dann wie erstarrt im Kinosessel sitzen bleibt, ihn aber am liebsten direkt nochmal anschauen möchte. Genauso fühle ich mich nach den ersten Durchläufen von “Flesh Stays Together“. Wie nach einer Achterbahnfahrt, eigentlich aufgewühlt angestrengt und irgendwie unangenehm und doch voller Adrenalin und Endorphine und man will am liebsten gleich nochmal.
Emma Boster und ihre Bandkollegen haben sich weiterentwickelt, hin zu spannenderen, komplexeren Strukturen, mehr Abwechslung und noch mehr Eigenständigkeit und dabei ein weiteres authentisches, unerbittliches, extremes Album abgeliefert.
Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten