BABYLON A.D. – WHEN THE WORLD STOPS

BABYLON A.D.

Titel: WHEN THE WORLD STOPS

Label: Kivel Records

Spieldauer: 51:32 Minuten

VÖ: 01. September 2025

Ende der Achtziger gab es eine Spielart unserer Musik, die wurde teils belächelt, teils gefeiert. Wir feierten zu Mötley Crüe, tanzten den ´Unskinny Bop´ und kuschelten im ´Long Cold Winter´. Manche langten den Hair Metal eher mit spitzen Fingern an und belächelten Bands, die scheinbar mehr Zeit vor dem Spiegel verbrachten als im Probenraum. Und dann kam die Grungewelle. Viele der Hair Bands spülte es hinweg. Manche blieben. Andere schienen so On-Off-Bands zu sein. Mal da, mal nicht da. Dass viele Fans heute manches anders sehen als 1990, normal, man hat sich ja irgendwie auch entwickelt. So haben Cinderella immer noch einen guten Ruf. Andere Bands sind zum Schatten ihrer selbst geworden.

Irgendwo in diesem Acker findet man auch BABYLON A.D.. Die Band gründete sich 1986 in San Francisco. Ihr Debüt erschien 1989. Und danach waren sie immer irgendwie mal da und mal nicht da. On. Off. Eines ihrer Alben erschien sogar 2017 bei Frontiers. Da sagen böse Zungen aber auch, dass die alles signen, was nicht bei 3 auf dem Baum ist.

Jetzt also halten sie mit „When The World Stops“ die Welt an. Zumindest versuchen sie es. So richtig weltbewegend mag es nicht sein, was die Kalifornier da bieten. Aber schlecht ist es ganz bestimmt auch nicht.

So rocken sie mit dem Titelsong los. Eine tolle Melodielinie von der Gitarre, kurz und knackig, wird die Geschichte eines Liebespaars erzählt, die sich gegen das Ende der Welt stemmt. ´Come On Lets Roll´ ist eine fette Hymne auf den Rock’n’Roll und lädt ein, direkt eine Party zu starten. ´Don’t Ask Questions´ ist fraglos eine ziemlich entspannte Melodic-Nummer. Allerdings spürt man hier und in der folgenden Ballade ´Love Is Cruel´, dass Sänger Derek Davis technisch etwas limitiert scheint. Was er allerdings mit Elan und Leidenschaft wettmacht. Mit dem Ton der Überzeugung darf ein Ton auch mal ein wenig danebengehen,

Weitere tolle Songs sind etwa das bluesig angehauchte ´I Don’t Belive In You´, das irgendwie an Cinderella und Y&T erinnert, oder der Banger ´Power Of Music´. Mit ´The Damage Is Done´ zeigen BABYLON A.D. ihre melancholische Seite, mit ´Oh Suki´ ihre schräge humorvolle.

„When The World Stops“  ist sicher kein Meisterwerk oder Meilenstein. Aber es ist eine schöne unterhaltsame Platte, die an früher erinnert. Nicht bierernst, aber dennoch beweisend, welche Macht Musik immer noch haben kann. Und mit guter Mucke lässt sich ´Sadness Madness´ sicher vertreiben.

Mario Wolski vergibt 7,5 von 10 Punkten