DEGENERATE – RITUALS OF RAGE

DEGENERATE

Titel: RITUALS OF RAGE

Label: EIGENPRESSUNG

Spieldauer: 41:25 Minuten

VÖ: 23. Mai 2025

DEGENERATE kommen aus den Niederlanden, unserem Nachbarn im Westen, und zocken eine Mischung aus Thrash Metal und Melodic Death Metal – technisch ausgefeilt, kraftvoll und aggressiv. Die Band um Rens Hilgers (Vocals, Gitarre), Daniel Ruiz Cardo (Gitarre, seit 2018), Bas Bloos (Drums, seit 2019) und Yannick de Wit (Bass, seit 2024) hat sich seit ihrer Gründung konsequent weiterentwickelt. Ihr erster Langspieler erschien 2019 (“Devastation Ahead”) – und sechs Jahre nach dem Debüt haben die Amsterdamer nun ihr zweites Werk veröffentlicht: “Rituals of Rage”, am 23. Mai 2025. Das Album enthält zehn Songs mit rund 41 Minuten Spielzeit – und wir werfen noch einmal einen Blick (und zwei Ohren) auf die Scheibe. Produziert wurde das Ganze von Rens Hilgers selbst, für Mix und Master war Mendel bij de Leij zuständig.

Der Opener ‘Servitor’ zeigt sofort, wo es musikalisch langgeht: melodische Momente treffen auf thrashige Passagen – macht direkt Bock auf mehr. Schlagzeugattacken und Riffgewitter prasseln in ‘Xenon Equilibrium’ auf den Hörer nieder, und spätestens mit dem Song ‘The Cult’ ist man voll und ganz im Soundkosmos der Niederländer gefangen. Auf den Nackenbrecher ‘Illuminate’ folgt mit ‘Sentence of Death’ ein Track, der ruhig startet, sich aber zu einem der schnellsten und druckvollsten Songs der Platte entwickelt – stets angefeuert durch raue Vocals, die stilistisch an Petri Lindroos (Ensiferum) erinnern, dazu knackige Bässe und fettes Gitarren-Shredding. ‘Claymore’ walzt sich groovy und wuchtig durch den Raum, ‘Faceless Violence’ drückt ordentlich aufs Gaspedal, endet aber überraschend ruhig. Nach ‘The Blacksmith’ folgt der Titeltrack ‘Rituals of Rage’ – eine waschechte Live-Hymne, besonders die „Hey, Hey, Hey!“-Passagen werden live für Stimmung sorgen. Mit ‘The Desert’ schließt das Album – stilistisch passend zum bisherigen Gesamtbild.

“Rituals of Rage” ist eine gutklassige Scheibe und ein starkes Lebenszeichen aus dem Metal-Underground. DEGENERATE haben vielleicht nicht die größte stilistische Bandbreite im Gepäck, aber dafür verdammt stabile Songs – und mit dem Titeltrack auch eine Nummer, die im Ohr bleibt, wenn man sie einmal gehört hat. Diese Truppe sollten sich geneigte Melodeath-Thrasher auf jeden Fall merken, denn das Oranje-Quartett macht vieles richtig und hat definitiv das Potenzial für noch mehr musikalische Power und lyrischen Tiefgang. Weiter so!

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten