SAVAGED – RISING

SAVAGED

Titel: RISING

Label: No Remorse Records

Spieldauer: 36:05 Minuten

VÖ: 13. Juni 2025

SAVAGED kommen aus Barcelona, klingen aber, als wären sie direkt in den 80ern mit klassischem Heavy Metal und Lederkutten geboren worden. Die Band um Jamie Killhead (Vocals/Guitar), Joan Grimalt (Guitar/Backing Vocals), Aleix Coll (Bass) und Cristian Blade (Drums/Backing Vocals) wurde 2021 gegründet, schlug gleich mit ihrer ersten Single ein und stand 2023 schon beim Headbangers Open Air mit Größen wie RIOT V und JAG PANZER auf der Bühne – und das ganz ohne Album. 2024 kam dann das starke Debüt “Night Stealer”, und jetzt legen sie mit “Rising” nach – ihrem zweiten Album, das am 13. Juni (CD) bzw. 18. Juli (Vinyl) über No Remorse Records erscheint. Eingespielt im Moontower Studio, gemastert von Jaime Gomes, verpackt im passenden Oldschool-Artwork – hier gibt’s elf Tracks klassischen Heavy Metals, die wir heute unter die Lupe nehmen.

Mit dem 41-Sekunden-Intro ‘Ascension’ steigen wir nicht ins Album auf, sondern ein – und lassen in der ersten Nummer ‘Fire It Up’ ordentlich die Haare fliegen, denn SAVAGED laden ein zum gepflegten Nacken-Yoga. Sehr geil ist der musikalische 80er-Flair, angetrieben durch den etwas angerauten Gesang und die krassen Screams aus der Kehle von Jamie Killhead. ‘Queen Of My Salvation’ ist melodischer als der Vorgänger, in ‘The Long Walk’ schreddern dann wieder die Gitarren, und die Soli fliegen einem um die Ohren. Bevor ‘Across The Burning Fields’ losgaloppiert, schleudert Jamie einen Schrei aus der Kehle – die Bruce-Dickinson-Vibes sind unverkennbar da. Klasse! Gänsehaut-Gitarren eröffnen ‘The Conqueror’, ein etwas ruhigerer Titel, der für Abwechslung sorgt – aber keine Ballade ist, denn die kommt mit ‘Stars Are Falling’ und ist eine verdammt gute Heavy-Metal-Halbballade mit klassischen und modernen Elementen des Hartstahls! Brutal fett wird es in ‘Texas (Bloody Texas)’ – die Gitarren morphen zu Kettensägen, die Drumsticks hämmern, und die Vocals kommen angefeuert – die sehr geile Atmosphäre eines 80er-Jahre-Slashers kommt obendrauf! Der Titeltrack ‘Rising’ passt gut ins Speed-Metal-Genre. Der Song beendet das Album mit schnellen, druckvollen Passagen und gibt zwischendurch kurze Verschnaufpausen, damit man anschließend weiter moshen kann.

Mit “Rising” zünden SAVAGED ein Old-School-Feuerwerk – roh, ehrlich und mit ordentlich Dampf unterm Kessel, gespickt mit modernen Heavy-Metal-Vibes. Die Riffgewitter krachen wie zu NWOBHM-Zeiten, die Drums gehen kraftvoll ab, und der Gesang von Jamie Killhead ist genauso, wie ihn der NWOBHM-Fan mag – und wie ihn ein Heavy-Metal-Fronter braucht. Ob ‘Fire It Up’, ‘The Long Walk’ oder das blutig schreddernde ‘Texas (Bloody Texas)’ – hier wird Vollgas geliefert. Das Ganze ist gespickt mit Twin-Leads, Mitsingmomenten und einer Atmosphäre, die den Hörer direkt nach 1984 beamt. Ich bin mehr als gespannt, wie es mit SAVAGED weitergeht – das hier ist ein saustarkes Zweitwerk, das zeigt, wie viel Potenzial in der Truppe steckt. Jetzt fehlt nur noch eins: Live auf die Bühne damit – und zwar LAUT!

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten