GABRIELLE DEL VAL, die spanische Sängerin, hat sich vor allem in und um Madrid mit ihrer Band The Val einen Namen gemacht. Drei Alben sind mit dieser Band entstanden, ehe sie ihr erstes Soloalbum 2023 rausbrachte. Mit „I Am The Hammer“ folgt nun der Nachfolger. Was soll ich sagen, mit dem Titel der Scheibe übertreibt die Dame schon mal nicht. Man kann es 80zigermäßig auf die Erscheinung beziehen. Aber vor allem beziehe ich es auf die Musik.

Die meisten Songs hat sie zusammen mit Bruce Mee geschrieben, einem Redakteur des Magazins „Fireworks“. Tommy Denander, der schwedische Keyboarder, Gitarrist und vor allem Produzent, ist für die Produktion zuständig. Und wer jetzt noch nicht sicher ist, welchen Sound man zu erwarten hat, man bekommt hier hammerfetten melodischen Stoff, irgendwo zwischen AOR und skandinavischem Hard Rock der Marke Pretty Maids oder Nestor. Das Ganze kommt etwas glatter als der französische Labelkollege Prost. Allerdings finde ich die Songs auch nicht so zwingend wie unsere Lieblingsschwaben von Violet. Das kann aber auch einfach daran liegen, dass ich im Moment leicht übersättigt bin.

Denn ich finde doch eine Reihe wirklich überzeugende Nummern. Hämmer, sozusagen. Da ist das schon fast metallische ´Good Morning Vietnam´. Kurz danach folgt die kraftvolle Powerballade ´Show Me Heaven´. ´The Ghosts Of My Lai´ kommt mit einem verdammt poppig eingängigen Chorus. Die ´Princess Of Darkness´ lockt mit ihren Reizen. Und ja, ´I Am The Hammer´ ist ein Hammer. Mit ´The Nights Are Killing Me´ versteckt sich kurz vor Schluß noch eine Nummer, die wie fürs Radio gemacht scheint, in der Tradition etwa von Roxette.

Mario Wolski vergibt 8 von 10 Punkten

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