HERUMOR
Titel: EINE LIEBE NICHT WENIGER TIEF
Label: TRISOL
Spieldauer: 60:00 Minuten
Jetzt ist es endlich raus, der HERUMOR Erstling von ASP Sänger Alexander F. Spreng. Im Gegensatz zu seiner, schon nicht gerade brutalen Hauptband, gibt es bei “ Eine Liebe nicht weniger tief“ meistens Ton gewordene Märchen, so wie man sich gemeinhin mittelalterliche Klänge vorstellt. Das Ergebnis des jahrelang geplanten „Story-Folk“ Projekts ist irgendwo im Bereich von Minne und Ballade stecken geblieben. Entsprechend bevölkern auch Trolle und Fabelwesen die (natürlich) deutschen Texte.
Der Opener ’Zwielichtgestalten‘ tiriliert schwerst verträumt und geradezu niedlich aus den Boxen. Fröhlich und folkig geht es im nächsten Track ‘Der Knochenmann, Das Vöglein Und Die Nymphe‘ weiter, mit „falalalaaa“, das auc am Ende der Scheibe wiederkehrt. Das unglückselige ‘Windrad‘ hat von der Melodieführung sogar regelrecht Schlagereske Züge Ehrlich, wenn dahinter nicht der große Name ASP stecken würde, interessierte diese Märchenstunde wirklich niemanden außerhalb der Folk und Mittelalter Fanschar und das zurecht. So aber hören wir jetzt friedliche Violinen, Flöten, Akkordeon, Celli, Dudelsäcke und ein Harmonium neben der üblichen Akustikgitarre über die Alexander seine Geschichten erzählt. Wer da eigentlich hinter dem Mikro steht, erkennt man aber auch nicht immer, denn die tieferen Töne sind hier ziemliche Mangelware. ‚Nie Am Tage‘ und einzelne Teile der neun Songs nehme ich hier mal ausdrücklich aus. Dennoch, meistens verlieren sich die Songs in belanglosem Geflöte und sind …. wie soll ich es anders ausdrücken? …. in weiten Teilen nicht nur extrem belanglos sondern ernsthaft langweilig.
Um auf den Punkt zu kommen: das hier hat so gut wie nichts mehr mit Gothic oder gar rockigen Tönen zu tun. Wer seine Kinder sanft an Mittelalter und Co heranführen möchte, kann diese Album beruhigt auch als Schlafliedersatz benutzen Wer mal die Auszeit in einer heilen Märchenwelt sucht, bitte schön. Alle, die Metal oder Goth hören wollen, sind hier schlichtweg falsch. Daher auch nur „Professionalitätspunkte“.
Sven Bernhardt vergibt 4 von 10 Punkten