BEHEMOTH – THE SHIT OV GOD

BEHEMOTH

Titel: THE SHIT OV GOD

Label: NUCLEAR BLAST RECORDS

Spieldauer: 38:24 Minuten

VÖ: 09. Mai 2025

Vor dreißig Jahren wurde das Debütalbum der damals noch jungen Polen BEHEMOTH veröffentlicht. Sventevith (Storming near the Baltic) hieß das Album, das durchaus mehr dem Black Metal zugewandt war, aber schon bestimmend in seiner Ausrichtung für den weiteren Weg der Polen. 

Gerade seit dem The Satanist Album ist um BEHEMOTH alles explodiert. Neben dem kommerziellen Erfolg, der mit Socken- und Kerzenverkauf noch untermauert wird, inszeniert sich Mastermind, Bandkopf und erklärter Antichrist Adam Nergal Darski zu gerne als Szenefigur. Und die Herden und Horden folgen ihm. Egal ob in den Plattenladen oder aufs Konzert. Die kürzlich durchgeführte The Unholy Trinity Tour und den damit verbundenen Erfolg mit Satyricon und Rotting Christ dürfte diese Einschätzung durchweg bestätigen.

Auf „The Shit ov God“ führen BEHEMOTH den eingeschlagenen Weg fort. Soundtechnisch ist man wieder sehr modern und opulent unterwegs (Produzent Jens Bogren) wobei dieser Umstand nichts neues mehr ist. Jedenfalls steht hier eine perfektionistisch austarierte Soundwand, die für meinen Geschmack weithin zu klinisch klingt. Songwriterisch bewegt man sich nahe am Vorgänger, den ich persönlich recht schwach fand. Dennoch kann „The Shit ov God“ deutlich mehr Akzente im eher Midtempo gehaltenen Stil setzen. Das heißt aber nicht, dass BEHEMOTH kein Gas mehr geben können. Im Gegenteil, aber sie fallen sehr schnell wieder in die eher getragenen Parts zurück. Dies ist auch damit begründet, dass sich die Figur Nergal dort besser exponierten kann, seine pompöse Theatralik etwa durch gesprochene Passagen besser zum Ausdruck bringen kann. 

Was mir allerdings schon seit dem großen Durchbruch immer wieder fehlt, ist die unbedingte Durchschlagskraft, die Umsetzung des Diabolischen. Das gelingt leider immer wieder nur ansatzweise wie zum Beispiel in ‚O, Venvs Come!‘ (Das u als v zu schreiben ebenso wie das f als v scheint hip zu sein…). Ansonsten regiert hier eher epochaler, teilweise mit symphonischen Elementen untermalter Extreme Metal zwischen Tod und Schwärze. 

Was bringt nun das neue Album? Man könnte sagen: das, was man von BEHEMOTH erwartet hat. Das ist sicherlich richtig, gestaltet sich aber vielleicht einen Ticken interessanter als auf dem Vorgänger. Für meinen persönlichen Eindruck allerdings sehr weit weg von den Großtaten der Band. 

Ingo Holzhäuser vergibt 5,5 von 10 Punkten