GHOST – SKELETÁ

GHOST

Titel: SKELETÁ

Label: LOMA VISTA RECORDINGS / CONCORD

Spieldauer: 44:39 Minuten

VÖ: 25. April 2025

Zugegeben, bei der Frage, ob man einen Vorabzugang zum neuen GHOST-Album wünscht, war ich mir nicht sicher, ob es mir die recht kommerziell ausgerichtete Formation wirklich wert ist, hier alles stehen und liegen zu lassen, um mich dem Album hinzugeben. Nun, so viel sei vorweg verraten, die totale Hingabe ist es letztendlich nicht geworden.

Der Opener „Peacefield“, sakral eingeleitet und mit einem engelsgleichen Chorus versehen, wird im weiteren Verlauf meiner obigen Einleitung gerecht. Poppig anmutend funktioniert der Song mit der gewollten positiven Grundstimmung und eingängig durch die Gehörgänge wabernd, glattgebügelt und nahezu ohne Ecken und Kanten. Legt man hier die Messlatte für einen gelungenen Opener an, dann überspringt „Peacefield“ die Höhe locker.

In der Folge kommen mit „Lachryma“ und „Satanized“ zwei Songs, die bereits vorab veröffentlicht wurden. Während „Lachryma“ bei mir eher als „ganz nett“ wahrgenommen wird, läuft „Satanized“ täglich auf Rock Antenne und kann nicht nur wegen des Airplays punkten. Mit dem, wenn auch recht poppig ausgefallenen Opener ist das der stärkste Song auf der ersten Albumhälfte. Fun Fact am Rande: Eigentlich hat es dieser Song nicht auf das vorherige Album geschafft. Was das für die Gesamtschau von „Skeletá“ bedeutet, mag jeder für sich selbst werten.

In der zweiten Albumhälfte lässt „Missilia Amori“ aufhorchen, denn endlich kommen forsch knarzende Gitarren zur Geltung und der Song atmet eine rockige Attitude, von der ich gerne mehr hätte. Ach, würde sich Forges doch mehr dieser Tugenden annehmen und den zuckersüßen Popbrei stärker Einhalt gebieten. Auch wenn der Wunsch Vater des Gedankens ist, hat das sich anschließende „Marks Of The Evil One“ anscheinend etwas davon zu Herzen genommen und geht ebenfalls mehr in die Richtung, die ich mir von GHOST wünschen würde. Mit „Umbra“ gibt es dann noch einen recht gefälligen Song, dem sich dann noch der schwache Rausschmeisser „Excelsis“ anschließt.

Zugegeben, die Songs sind bombastisch in Szene gesetzt und rein soundtechnisch kann man nichts kritteln. Dennoch kann eine perfekte Produktion nicht darüber hinwegtäuschen, dass dem Album die Höhepunkte fehlen und sich die überzogene Weichzeichnung trotz der stets eingängigen Rhythmusarbeit und teils mitreißenden Hooks störend über das Gesamtbild legt. Mich hat das Album gerade mal ansatzweise gepackt, aber ich gehöre auch nicht zu den Fanboys der Band, der automatisch alles aus dem Hause GHOST abfeiert.

Robert vergibt 7 von 10 Punkten